Venedig: Gruppenreise für Frauen
„Venezianische Verführungen“ – Auf den Spuren weiblicher Geschichte(n)
Reisetermin: 06. - 11.04.2024
Venedig ist eine der berühmtesten, auf jeden Fall aber die ungewöhnlichste Stadt Europas. Auf Inseln gebaut, von unzähligen Kanälen durchzogen ist "La Serenissima" für sich schon ein Erlebnis. In der 6-tägigen Gruppenreise führt die Historikerin Nadja Bennewitz durch das faszinierende Venedig: Musik und Malerei, Poesie und Politik, Kunst und Kitsch. Nadja Bennewitz - in Italien aufgewachsen, sie hat ein Jahr in Venedig gelebt - ist seit 1996 in Nürnberg als selbstständige Historikerin tätig mit dem Schwerpunkt historische Frauen- und Geschlechterforschung.
Bei der Spurensuche lernen Sie Venedigs weibliche Sonnenseiten zwischen schattigen Gässchen und weitläufigen Plätzen, auf der schillernden Lagune und das Flair prächtiger Palazzi kennen. Die berühmte Stadt mit ihren Kanälen ist geprägt von weiblichen Persönlichkeiten. Früher genauso wie heute. Unsere Reise bietet auf besondere Art die Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen und dabei Frauen-Kulturgeschichte zu erfahren. Sie genießen leckere Menüs in authentischen venezianischen Lokalen.
Den An- und Abreisetag können Sie nach Ihrem Gusto gestalten. An diesen Tagen findet kein Programm statt.
Sie wohnen in einem ehemaligen und renovierten Kloster im ruhigen Stadttteil Dorsoduro - im historischen Zentrum Venedigs - unweit der Gallerie dell’Accademia. Das Gebäude verfügt über zwei Kreuzgänge aus dem 15. und 18. Jahrhundert und liegt neben der Kirche Santa Maria della Visitazione. Dank seiner Weite, seiner Architektur und seiner Gärten bietet das Gästehaus als Oase in der Stadt viel Raum und Ruhe für Zusammenkünfte der Gruppe.
Die großzügigen Einzel- und Doppelzimmer sind hell - mit Blick auf Gärten oder Kreuzgänge - und mit Klimaanlage, eigenem Bad (Dusche), Haartrockner und Safe ausgestattet. Die gesamte Anlage verfügt im Innen-und Außenbereich über WIFI-Anschluss. Das Frühstücksbuffet wird im großen Frühstückssaal und bei schönem Wetter im Brunnenhof serviert.
Jeder Morgen unserer Reise beginnt mit einem Zusammensein im Kreuzgang - eine venezianische Tradition aufgreifend, wie sie die frühneuzeitliche Autorin Moderata Fonte (1555-1592) in ihrem Buch „Warum Frauen würdiger und vollkommener sind als Männer“ beschrieb:
Sieben Venezianerinnen treffen sich in einem prächtigen Palazzo und diskutieren in blühenden Gärten über Gott und die Welt und das Verhältnis der Geschlechter. Die Voraussetzung für dieses Frauengespräch war die Abwesenheit der Männer: männliche Herrschaft und weibliche Freiheit lassen sich nicht miteinander vereinbaren. Auf diesen Spuren werden wir wandeln.
Schon Goethe schwärmte über die Musik in den venezianischen Konservatorien: Was waren das für fortschrittliche „Verwahrungsanstalten“ in denen – ausschließlich! – Mädchen eine exzellente musikalische Ausbildung erhielten? Einer der Lehrer an diesen Konservatorien ist bestens bekannt: Antonio Vivaldi entpuppte sich im Umgang mit seinen Schülerinnen als einfühlsamer Pädagoge. Zauberhaft und versteckt ist der reizvolle Musiksaal des „ospedaletto", des kleinsten der vier Musikkonservatorien: Auf Veranlassung der Musikerinnen entstand hier ein freskenverzierter Konzertsaal.
Ein Spaziergang „by night“ über den Markusplatz rundet diesen der Musik gewidmeten Tag ab: Tanzen Sie zum Klang der Orchester auf der Piazza San Marco!
Der Vorteil, wenn man im Zentrum Venedigs logiert:
Ein frühmorgendlicher Besuch im „Wohnzimmer“ der Serenissima: Wir schließen (nicht nur) Bekanntschaft mit der „First Lady“ der venezianischen Seerepublik bei einem Spaziergang über die Piazza di San Marco mit faszinierenden Entdeckungen am Dogenpalast.
Die Peggy Guggenheim Collection befindet sich im Palazzo Venier dei Leoni direkt am Canal Grande. Das Museum wurde im Jahr 1980 eröffnet. Im Jahre 1949 erwarb Peggy Guggenheim einen unvollendeten Palast aus dem 18. Jahrhundert, dessen Bau nie über das Erdgeschoss hinausging. Neben ihren Wohnräumen wurde der Palast auch damals schon als Ausstellungsraum genutzt. Peggy Guggenheim lebte bis an ihr Lebensende in Venedig.
Anfang der 1960er Jahre gab Peggy Guggenheim die Sammlertätigkeit auf. Peggy Guggenheim entschloss sich, den Palazzo Venier dei Leoni und die Sammlung nach ihrem Tod der Solomon R. Guggenheim Foundation zu überlassen.
Peggy Guggenheim war bekannt dafür, dass sie Werke männlicher Künstler sammelte und deren Karrieren förderte: Den kinetischen Bildhauer Alexander Calder, den Surrealisten René Magritte oder Pablo Picasso mit seinen kubistischen Werken, nicht zuletzt Max Ernst, den sie auch heiratete. Wenn wir Glück haben, stellen die KuratorInnen auch Werke der Surrealistin Leonora Carrington aus - die vor Peggy Guggenheim eine Liebesbeziehung mit Max Ernst hatte - deren Bilder nur selten gezeigt werden. Im Skulpturengarten sind Künstlerinnen schließlich zahlreicher vertreten: Als Peggy Guggenheim begann, sich mit Bildhauerei zu beschäftigen, kaufte sie Werke von Germaine Richier, Rosalda Gilardi oder Jenny Holzer an.
Es ist eine faszinierende Industriearchitektur, die man in Venedig nicht vermuten mag: Ausgehend von der ehemaligen Nudelfabrik Mulino Stucky - inzwischen ein Luxushotel - führt der Weg tief in die einstige Arbeiterinsel Giudecca hinein, die durch die Ansiedlung verschiedener Industrien einst als das „kleine Manchester“ galt.
Mit einem Historiker/einer Historikerin des venezianischen Instituts für Widerstand und Zeitgeschichte IVESER erkunden wir "die proletarische Seite" der Inselstadt. Die Führung in italienischer Sprache wird von Nadja Bennewitz ins Deutsche übersetzt. Die Tour endet an der Villa Hériot aus den 1920er Jahren, dem Sitz des Instituts am Südufer der Giudecca, wo Gespräche und Diskussionen über gegenwärtige Erinnerungskultur im deutsch-italienischen Vergleich möglich sind.
In diesem steinernen Zeitzeugen, einem Palazzo am Canal Grande, lassen sich das Leben und die Pracht der Ladies der High Society Venedigs in der Frühen Neuzeit erahnen. Rosalba Carriera - diese Künstlerin europäischen Ranges, die von Venedig aus die Höfe Englands, Deutschlands, Frankreichs und Italiens mit ihren meisterhaften Porträts in Pastell belieferte - ist auch in der Ca’ Rezzonico vertreten, dem Museum des venezianischen Rokoko. Bei einem Rundgang erfahren Sie, wie Carriera zahlreiche junge Frauen zu Künstlerinnen ausbildete, darunter Marianne Carlevarijs, deren Werke ebenfalls zur Schau gestellt sind.
Auf dem Campo Margherita spielt sich noch heute das gesellschaftliche Leben des Stadtteils Dorsoduro ab, stark geprägt durch die Studierenden: Hier verabredet man sich zum Spriz, hält ein Pläuschchen und feiert den erfolgreichen Uni-Abschluss mit lautstarkem Gesang inmitten des Gedränges. Der Campo Margherita trägt auch die Bezeichnung "Roter Platz", denn hier wurden die 1. Mai-Feiern begangen, endeten die Demonstrationen der SozialistInnen und wurden Unterstützungskomitees für die Streikenden organisiert.
Ganz in der Nähe befand sich eines der weltweit ersten Ausstiegsprojekte aus der Prostitution – ein seit dem Mittelalter in der Hafenstadt dauerhaftes Phänomen. Es war die ehemalige Kurtisane Veronica Franco, selbst zu Vermögen gekommen, die mit dem „Soccorso“ Frauen, die in die Prostitution abgerutscht waren, ein neues Leben ermöglichen wollte.
Preis pro Person im DZ: € 1.195,-
Preis pro Person im EZ: € 1.295,-
Reise 2024 bereits ausgebucht!
Warteliste und Vormerkung für 2025 möglich
- 5 x Übernachtungen mit Frühstück im DZ bzw. EZ im Klosterhotel
- 3 x abends Mehrgängemenüs inkl. Getränke
- Aperitif auf dem Campo Santa Margherita
- Fahrtkosten während der Programmtage innerhalb Venedigs mit Vaporetti
- alle Eintrittspreise und Führungen in Museen, Kirchen, Turmbesteigung
- am An- und Abreisetag ist kein Programm vorgesehen
- inkl. "Venedig-Steuer"
- Reiseleiterin: Historikerin Nadja Bennewitz
- Programmänderungen vorbehalten
- Zusatznächte auf Anfrage möglich
10 bis 15 Teilnehmerinnen
Diese Reise ist exklusiv für Frauen!
- Individuelle Anreise per Bahn oder Flugzeug nach Venedig
Bei der Organisation der Anreise sind wir Ihnen gerne behilflich